Als intensiver Leser und Übersetzer der englischen Literatur war Lenz auch am OEuvre des Schriftstellers und Satirikers Alexander Pope (1688-1744) interessiert. Mit der 1775 in Straßburg entstandenen und bislang ungedruckten Übersetzung eines Dialogs aus Popes "Epilogue to the Satires" wandte er sich einem Text zu, der ihm in vielfältiger Weise Anregungen bot: durch seine politische Schärfe, seine hohe Selbstreflexivität sowie eine in der deutschen Aufklärung bislang wenig geschätzte Form der Satire, der Personalsatire, die Kultur- und Tagespolitik zum Gegenstand ihrer Kritik machte. Gleichzeitig ging er mit seiner Übertragung deutlich auf Distanz zu der gelehrten Übersetzungspraxis, wie sie Johann Jakob Dusch in der ersten deutschen Übersetzung von Popes satirischem Gedicht realisiert hatte.
Die Edition präsentiert Lenz’ Übersetzung im Faksimile sowie in zeichengetreuer Transkription, den Paralleldruck des deutschen Textes und des englischen Originals mit Stellenkommentar sowie Duschs Übersetzung. Ein ausführliches Nachwort des englischen Germanisten und Lenz-Forschers John Guthrie stellt Lenz’ Pope-Übersetzung in ihrem literatur- und sozialhistorischen Kontext vor.