Köln zählt zu den bedeutendsten Hochburgen des rheinischen Karnevals, auch Fasteleer oder Fastelovend genannt. Im 15. Jahrhundert bezeichnete die Obrigkeit die Jecken als „Übelgesinnte“. Verbote von Tanz und Verkleidung konnten aber weder die ausgelassenen Feiern noch die dazugehörigen Spottlieder verhindern. Karnevalslieder haben also eine lange Tradition und sind keine Erfindung des Straßenkarnevals und der Karnevalsumzüge, die Anfang des 19. Jahrhunderts in Köln aufkamen. Lieder von Johann Peter Hubert Leven (1796-1850) oder „De kölsche Kirmesse“ aus dem Jahr 1804 von Matthias Joseph de Noël (1782-1849), die Sie in dieser Liedersammlung finden, knüpfen nahtlos an diese Tradition der mittelalterlichen Spottlieder an.

Das vorliegende Liederbüchlein enthält Texte von Karnevalsliedern traditionsreicher Liedermacher wie Josef Roesberg (1824-1871) oder Wilhelm Hennekens (1801-1870). Oder von Willi Ostermann (1876-1936), dem wir Evergreens wie „Einmal am Rhein“, „Die Höhnerfarm vum Zilla“ sowie das wunderbare „Och wat wor dat fröher schön doch en Colonia“ verdanken. Viele dieser Lieder sind selbstverständlicher Bestandteil des Kölner Karnevals und der rheinischen „Kräzje“. Sie zeugen von einem hohen literarischen und historischen Wert und werden auch heute noch wie selbstverständlich von vielen bekannten Kölner Musikgruppen interpretiert.  

Lieder, einfach zum Singen und Mitschunkeln.