Aus den Herausforderungen an die Mittelspannungsnetze im Kontext der Transformation des Energieversorgungssystems und den aktuellen Forschungsarbeiten hinsichtlich neuer, vermaschter Topologiekonzepte erwächst die Motivation dieser Arbeit. Der wesentliche Kerngedanke ist, die Auswirkungen der Anwendung vermaschter Topologien auf die Netzplanung und den –betrieb zu untersuchen. Im Unterschied zu anderen Arbeiten, die sich auf einzelne Beispielregionen und –netze konzentrieren, soll diese Arbeit durch eine Vielzahl von Netzplanungen und deren repräsentative Einordnung möglichst belastbare Aussagen zu Topologien in Mittelspannungsnetzen entwickeln, auf Basis derer prinzipielle Grundsätze abgeleitet werden können. Entsprechend der großen Grundgesamtheit aller Mittelspannungsnetze besteht hier allerdings nicht der Anspruch, für alle vorhandenen Netzkonstellationen allgemeingültige Prinzipien zu entwickeln. Aufbauend auf der Kernidee dieser Arbeit lassen sich verschiedene Forschungsfragen formulieren.
1.Sind heutige Netzstrukturen in Mittelspannungsnetzen im Kontext der Energiewende noch angemessen?
2.Welche Topologien sind prinzipiell sinnvoll zur Maximierung der Integration Erneuerbarer Energien in Mittelspannungsnetze und mit welchen Vor- und Nachteilen sind diese verbunden?
3.Wie kann ein Verfahren ausgestaltet sein, um definierte Topologien anzuwenden und zu untersuchen?
4.Ist der Netzausbau unter Anwendung neuartiger Topologien kostengünstiger als ein konventioneller Netzausbau?