Die Studie „Aber der Tongchun is' echt komisch“ untersucht das Miteinander von Migrant_innen und Vertreter_innen der Aufnahmegesellschaft. Sie bildet damit eine wichtige Ergänzung zu den vielen Studien der letzten Jahre, in denen die Lebenswelten von Migrant_innen im Vordergrund standen. Das Miteinander in den Fokus zu nehmen, erscheint in multikulturellen Gesellschaften von zentraler Bedeutung, gilt es doch Antworten auf die Frage finden, wie ein gelingendes Zusammenleben aussehen kann.
Die Arbeit nimmt daher die Lebens- und Handlungspraxis von Jugendlichen in den Blick und analysiert, welche Differenzerfahrungen in heterogenen Gruppen gemacht werden und wie diese gemeinschaftlich ausgehandelt werden. Doch warum liegt der Fokus auf Differenzen, wo doch ein gelingendes Zusammenleben das Ziel ist? Dort wo sich Menschen aneinander reiben, können sie auch etwas über sich selbst und über andere lernen und schaffen damit die Grundvoraussetzung für ein gutes Miteinander.
Die Studie zeigt, dass Differenzerlebnisse nicht unter dem subsumierbar sind, was gemeinhin unter „Kultur“ verstanden wird. Vielmehr sind die Quellen für Differenzerlebnisse so vielfältig wie die Jugendlichen selbst: Als fremd können jegliche kulturelle (religiöse, ethnische, geschlechterbezogene usw.) aber auch persönliche Unterschiede erlebt werden, sofern sie den Akzeptanzrahmen der betreffenden Gruppen nachhaltig überschreiten.