Schon früh ist im Ostabschluss die Aufeinanderfolge eines Petrus- und eines Marienaltars bezeugt. Nach der Errichtung des gotischen Chors vor 600 Jahren wurde der Petrusaltar mit dem Karlsschrein in den neuen Chorabschluss verlagert. Diese Situation blieb im Wesentlichen bis zur Liturgiereform des II. Vatikanums erhalten.
Bei der Neugestaltung versetzte man den Marienaltar ungefähr an die Stelle, an der zunächst der Petrusaltar gestanden hatte. Der Petrusaltar vor dem Karlsschrein im Chor wurde entfernt. Man ging damals von der Idee des Einheitsraums aus, der nur einen einzigen Altar verträgt. Nach der Aufstellung des Marienschreins im vorderen Teil des Chors ergab sich jedoch eine neue Situation: Nun war die ursprüngliche Mehrräumigkeit wiederhergestellt mit der Folge, dass der Chor keine eigentliche Orientierung und geistliche Mitte mehr besaß.
Die vorliegende Publikation dokumentiert den architektonisch-künstlerischen Planungs- und Entstehungsprozess und bietet zudem kunsthistorische sowie theologische Begründungszusammenhänge für die Revitalisierung der Chorhalle