Die mittelalterliche und neuzeitliche Gliederung Deutschlands in Länder hat zu einer Vielzahl von Landesgeschichtsschreibungen geführt, die sich seit dem 19. Jahrhundert zu einem eigenständigen Zweig der modernen Geschichtswissenschaft entwickelt haben. Dabei war die Landesgeschichtsforschung für die historischen mittel- und ostdeutschen Territorien von 1945 bis 1990 durch die deutsche Teilung geprägt. Klaus Neitmann hat nach ihrer Überwindung gewichtige Beiträge zur Entstehung und zur Arbeit der dortigen landesgeschichtlichen Forschungsinstitutionen im 19. und 20. Jahrhundert vorgelegt und grundlegende Studien zu herausragenden Vertretern des Faches sowie zu seinen Themen und seiner Methodik veröffentlicht, die in diesem Band zusammengeführt werden. Im Mittelpunkt stehen dabei sowohl die politischen Rahmenbedingungen und Antriebe der Landeshistoriographien wie ihre wissenschaftlichen Herausforderungen, Fragestellungen und Leistungen, wobei die Zäsur 1945 mit ihren langfristigen Auswirkungen auf Auswahl und Wertung historischer Gegenstände besonders gewürdigt wird.