Die frühneuzeitliche Rezeption klassischer Mythen in Text und Bild beförderte nicht nur eine Vielzahl von Deutungsmustern und Bildtraditionen, sondern provozierte zugleich bildliche und literarische Gegenreaktionen in Form neuartiger und komischer Mythenadaptionen. Der Witz dieser ikonographischen Verfremdungen hinterfragt sowohl die durch den Mythos vermittelten Sinngehalte als auch die aus der Antike herstammenden Verfahren der Mythenallegorese sowie die den antiken Vorbildern zugemessene Autorität. Die Studie kontextualisiert erstmals „launige“ Götterbilder aus der italienischen und nordalpinen Profanmalerei und Druckgraphik im Rahmen größerer Motivkomplexe sowie dichtungs- und kunsttheoretischer Diskurse.