Gott hat kein Museum: Johannes Rauchenberger nimmt dieses Desiderat in der aktuellen Museumslandschaft zum Anlass, ein solches zu bauen – nicht mit Werken der musealisierten Vergangenheit, sondern ausschließlich der aktuellen Gegenwart, die mit Eckdaten wie Globalisierung, Medialisierung, Säkularisierung, Fundamentalismus und Radikalisierung abgesteckt ist.Dieses Museum gibt es nicht als Bauwerk, sondern allein in konkreten Werken: Als Kurator für zeitgenössische Kunst gruppiert Rauchenberger in zehn thematisch ausgerichteten Räumen in den letzten 20 Jahren gezeigte Werke von Künstlerinnen und Künstlern neu und führt sein Publikum durch ein imaginäres Museum. Leicht verständliche Werktexte führen in die Arbeiten ein, Künstlerinterviews vertiefen die spezifische Sicht. In zehn Essays vernetzt Rauchenberger die gezeigten Bilder zu Fragen der Religion am Beginn des neuen Jahrtausends.