„Der rastlose Gast“ stellt uns den Menschen Tayfun Demir vor, der zweimal durch die Schule des Lebens gegangen ist: Einmal in der Türkei, wo er (geb.1950) am Van-See aufwuchs, wo er als Schüler und Student in Istanbul ein entbehrungsreiches Leben führte, wo er zum politischen Aktivisten wurde und schließlich verfolgt und inhaftiert war. Und später im deutschen Exil (Ende 1976), wo er unter Fremdsein und Einsamkeit litt, wo er u.a. als Bibliothekar und Kulturschaffender viele neue Projekte anstieß und wo er sich als umtriebiger Organisator für die in Deutschland lebenden Zuwanderer engagierte.
Bei seiner Arbeit waren ihm große Erfolge vergönnt, doch erlebte er auch tiefe Enttäuschungen. Immer wieder geriet er wegen seines kompromisslosen Engagements in Konflikt mit der Kulturbürokratie.
Uneitel und eindringlich zieht Tayfun Demir eine Bilanz seines Lebens. Die Lebensgeschichte eines klassischen Grenzgängers, in der auch die Sprünge, Brüche und Risse harmonisch integriert sind. Dabei kontrastiert er seine zahlreichen Aktivitäten jeweils mit Erinnerungen an die eigene Kindheit und privaten Erlebnissen.
Für sein transkulturelles Engagement wurde er als Ehrengast beim 10. Jubiläum der Buchmesse RUHR 2014 in der Zeche Zollverein gewürdigt.