Der 1890 in Berlin geborene Kurt Tucholsky zählte zu den bedeutendsten Publizisten der Weimarer Nachkriegszeit. Tucholsky war Journalist, Schriftsteller, Lyriker und Satiriker in Personalunion und steter Kämpfer gegen die Nationalsozialisten. In seinen gerade einmal 45 Lebensjahren verfasste Tucholsky 3.000 Artikel, gab sieben Gedichtbände heraus und schrieb mehrere Bücher, darunter auch sein bekanntestes Werk „Schloss Gripsholm“. Überdies polarisierte Tucholsky mit seinen pointierten Aussagen wie dem berühmten Satz „Soldaten sind Mörder“. Unser 38. Band vereinigt die bekanntesten Gedichte Tucholsky mit den berühmtesten seiner Aussagen.

Man kann den Hintern schminken wie man will, es wird kein ordentliches Gesicht daraus.

Ich habe ja nichts gegen die Klassenjustiz. Mir gefällt nur die Klasse nicht, die sie macht. Und dass sie noch so tut, als sei das Zeug Gerechtigkeit – das ist hart und bekämpfenswert.

Satire hat eine Grenze nach oben: Buddha entzieht sich ihr. Satire hat auch eine Grenze nach unten. In Deutschland etwa die herrschenden faschistischen Mächte. Es lohnt nicht – so tief kann man nicht schießen.

Das Christentum braucht nur ein Jahrtausend in seiner Geschichte zurückzublättern: im Anfang war es wohl die Güte, die diese Religion hat zu gebären helfen - zur Macht gebracht hat sie die Gewalt.
Ich bejahe den Klassenkampf. Ich sehe in ihm keine verkappte Religion.

Klugheit steckt nicht nur in den Jahren, sondern im Kopf.

Es gibt keinen Erfolg ohne Frauen.

Das Christentum ist eine gewaltige Macht. Dass zum Beispiel protestantische Missionare aus Asien unbekehrt wieder nach Hause kommen – das ist eine große Leistung.

Ich mag mich nicht gern mit der Kirche auseinandersetzen; es hat ja keinen Sinn, mit einer Anschauungsweise zu diskutieren, die sich strafrechtlich hat schützen lassen.