Die Theologie gibt das eschatologische Stehen auf Zehenspitzen immer mehr zugunsten eines festeren Standes in der Gegenwart auf. Doch den Geist der Gegenwart zu gewärtigen, ihn zu dolmetschen und darzustellen, steht als theolo-gische Aufgabe im Raum. Diese übergroße Aufgabe kann durch Miniaturisierung angenommen werden.
Der Münchner Systematiker Hermann Timm entwirft eine ästhetisch-theologische Alltagsdeutung, die dem weisheitlichen Weltgespräch Gerhards von Rad in all-tägliche Zwischenfälle hinein folgt und Megatheologien entsockelt, indem sie die Sprachgestalt von Luthers Katechismen lebensweltphänomenologisch aufnimmt.
Ein Geburtstagsymposion an der Theologischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg hat auf Timms Impulse mit Resonanzen und Inter-pretationen geantwortet.

Mit Beiträgen von Ernst-Joachim Waschke (Halle), Iris Kreile (Würzburg), Markus Buntfuß (Neuendettelsau), Jörg Dierken (Halle), Wilhelm Gräb (Berlin), Joachim Kunstmann (Weingarten), Anne M. Steinmeier (Halle), Hans-Günter Heimbrock (Frankfurt a. M.), Marianne Schröter/Christian Senkel (Halle), Matthias Morgenroth (München) und
Martin Laube (Göttingen).