Städte sind nicht nur Ballungsräume mit hoher sozialer und wirtschaftlicher Verdichtung, sondern auch Orte der Konstruktion, der Bewahrung und gelegentlich sogar der Beseitigung von Erinnerung. Sie sind nicht zuletzt Gegenstand der historischen Forschung selbst. Gerade in der Gedächtniskultur und ihren ›Erinnerungslücken‹ lassen sich spezifische städtische Identitäten und Praktiken vom Mittelalter bis in die Zeit der Nationalstaaten und darüber hinaus nachweisen sowie erforschen. Die Beiträge dieses Sammelbandes verdeutlichen das Potential der Thematik »Stadt zwischen Erinnerungsbewahrung und Gedächtnisverlust «; sie regen nicht nur zu weiteren Forschungen an, sondern auch zu vertieftem Nachdenken über die Geschichtlichkeit unserer Kultur, über ihren Umgang mit Geschichte, Erinnerung und Vergessen sowie über die spezifische Rolle von Städten innerhalb dieser Prozesse.