Der Bezug auf Schleiermacher ist bei der Entwicklung eines religiösen Bildungskonzeptes aus protestantischer Perspektive unumgänglich. Aus dem Bewusstsein der Notwendigkeit einer innerreligionspädagogischen Zielbegründung und dem Anliegen der Aufwertung der fachwissenschaftlichen bzw. genuin theologischen Religionspädagogik rekonstruiert Daniel Tobias Bauer die theologischen Wurzeln von Schleiermachers Bildungsverständnis und zeigt auf, dass insbesondere die Christologie der Kern von Schleiermachers religiösem Bildungskonzept ist. Ausgehend davon, dass die Einheit von Schleiermachers philosophischer und religiöser Denkweise nicht notwendig ist, stellt er auf Grundlage der theologischen Schriften ein zweistufiges Bildungsmodell dar, das anschlussfähig an moderne Gesellschaftstheorien ist und dem Pluralismus in seinen nicht und anders religiösen Bildungspotentialen Rechnung trägt.