'Metamorphosen des Heiligen' bezeichnen hier den Gestaltwandel ästhetischer Vergegenwärtigung des Heiligen, der sich mit der Entstehung und Institutionalisierung von Kunstreligion verbindet. Im Zentrum der Beiträge des Bandes stehen Struktur und Dynamik dieses Gestaltwandels, der alle Kunstgattungen betrifft. Kunstreligion hat die Sakralisierung der ästhetischen Subjektivität zur Voraussetzung, erkennbar an der Überzeugung, der Mensch könne durch das Vermögen ästhetischer Erfahrung Anteil am Heiligen haben. Auf der Grundlage der Sakralisierung ästhetischer Subjektivität wird es möglich, auch deren verschiedene Ausdrucksformen als Zeugnisse des Heiligen zu deuten und eine entsprechende Rezeption dieser Zeugnisse anzusinnen. Die Beiträge widmen sich der Kunstreligion sowie ihren Interferenzen mit der politischen Religion und der Zivilreligion in interdisziplinärer Perspektive.