Geschichte des Agathon ist ein 1766 und 1767 in zwei Bänden erstmals erschienener, 1773 und 1794 jeweils umgearbeiteter Roman des deutschen Schriftstellers Christoph Martin Wieland (1733–1813).

Er gilt als der erste große Bildungs- und Erziehungsroman in der deutschen Literatur und als Vorläufer des modernen psychologischen Romans. Die Handlung spielt im Übergang vom 5. zum 4. vorchristlichen Jahrhundert, geschildert wird das Heranwachsen des schönen athenischen Jünglings Agathon zu einem reifen Mann. Der Autor zeigt, wie Agathon nach und nach durch Desillusionierungen und Enttäuschungen zu einer realistischeren, erfolgversprechenderen und glücklicheren Lebenseinstellung gelangt.

Hinweise zur Sprache:

• Christoph Martin Wielands Satzkonstruktionen sind oft überaus komplex; manchmal weiß man am Schluss des Satzes nicht mehr genau, wie dieser eigentlich begonnen hat. Diese Sprache ist ziemlich weit entfernt von unseren heutigen Lese- und Hörgewohnheiten. Guter Rat: Zwei- oder mehrmaliges Hören eines Abschnitts hilft. Dann wird einem vielleicht auch bewusster, welch feinsinnige Ironie das ganze Werk durchzieht.
• Einige lateinische Sentenzen sind auf Deutsch gelesen.
• Puristen werden gebeten, die gelegentlich inkorrekte Aussprache von griechisch-lateinischen Namen geflissentlich zu überhören.