"Ich konsumiere, also bin ich." - Der Konsum und seine Geographien verweisen nicht nur auf die Bedürfnisse der konsumierenden Menschen, sondern ebenso auf ihre moralischen Werte, ihre Vorstellungen und Wünsche für das eigene Leben und nicht zuletzt auf die Frage nach dem eigenen Selbst. Die zunehmende Bedeutung des Konsums für die Gesellschaft und ihre Individuen, ihre Lebensräume und ihren Lebensalltag manifestiert sich räumlich vom lokalen bis globalen Maßstab. Kondum in seiner ökonomischen, soziokulturellen und räumlichen Dimension durchdringt eine Vielzahl an Themenbereichen, die für die Humangeographie von großem Interesse sind. Eine konsumgeographische Betrachtungsweise eröffnet eine neue Perspektive auf viele vertraute Phänomene, begegnet aktuellen gesellschaftlichen Fragestellungen und bietet damit ein vielfältiges Forschungsfeld.

Der vorliegende Band "Geographien des Konsums" biete den ersten deutschsprachigen Überblick zur raumbezogenen und geographischen Konsumforschung. Anhand von sieben Schwerpunktbereichen führt die Autorin durch die Themenvielfalt der Geographien des Konsums sowie deren Einbindung in das interdisziplinäre Feld der Konsumforschung. Dargelegt werden die Entwicklung der raumbezogenen und geographischen Konsumforschung, die Entwicklungslinien der Konsumgesellschaft, die Räume des Konsums, die Verbindungen zwischen Produktion und Konsum, die kommerziellen Kulturen im Rahmen der Globalisierung sowie die Betrachtung von Identität und Moral im Kontext des Konsums. Abschließend wird ein Fazit zum Stand der konsumgeographischen Forschung gezogen sowie ein Ausblick auf offene Forschungsfragen gegeben.

Rosa Patzwahl ist wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Arbeitsgruppe Mobilität und Demographischer Wandel am Geographischen Institut der Ruhr-Universität Bochum. Ihre Forschungsschwerpunkte bilden die geographische Konsumforschung sowie Fragen der sozialen Ungleichheit im städtischen Raum.