Richard Deacon zählt zu den bedeutendsten Bildhauern seiner Generation. Seine Skulpturen faszinieren durch ihre formale Kraft und die handwerkliche Präzision, mit denen sie gefertigt sind. Neben raumgreifenden Arbeiten – nicht selten bestimmt zur Präsentation im öffentlichen Raum – schuf Deacon im Laufe seiner mehr als vier Jahrzehnte umspannenden Karriere auch Skulpturen im kleinen Format. Die Bandbreite der verwendeten Materialien ist beträchtlich: Schichtholz und Metall kommen ebenso zum Einsatz wie Kunststoff, Leder oder Ton. Dabei sind es meist nur wenige Grundelemente, aus denen sich die komplexen, ineinander verschlungenen Gebilde zusammensetzen.
Mit den Arbeiten auf Papier steht erstmals ein Aspekt aus dem Schaffen Deacons im Mittelpunkt einer Ausstellung, der bislang kaum in der Öffentlichkeit präsent war. Die Auswahl der Exponate spiegelt dabei die zweifache Funktion, die das Zeichnen für Deacon besitzt – gezeigt werden Entwurfszeichnungen, die zur gedanklichen Klärung im Entstehungsprozess einer bestimmten Skulptur beitrugen, aber auch autonome Zeichnungen. Hinzu kommen druckgrafische Arbeiten – ein Bereich im Schaffen Deacons, der vor allem in den letzten Jahren an Bedeutung zugenommen hat. Was Deacons Arbeiten auf Papier immer wieder mit seinen plastischen Werken verbindet, ist die grundlegende Auseinandersetzung mit den Wechselwirkungen von Konstruktion und freier Form, Fläche und Raum.
Ausstellung und Monografie liefern anhand von mehr als einhundert Werken erstmals einen repräsentativen Überblick über Zeichnung und Druckgraphik Deacons von seinen Anfängen bis in die jüngste Zeit.