Heute steht auf dem Bürgelnberg das Rokoko-Schloss, früher Propstei der Reichsabtei St. Blasien. Die spannende Bürgler Chronik aus dem 12. Jahrhundert schildert, wie einstmals die Mönche auf den Berg kamen. Männer wie Frauen einer Ritterfamilie aus zwei Generationen traten, um ihr Seelenheil zu retten, als Laien in das Kloster ein. Sie leisteten dabei einen bedeutenden Beitrag zur Entwicklung des mächtigen Benediktinerklosters. Sie stifteten ihre alte Bürgeler Kirche mit der Grablege der Familie und ihr umfangreiches Grundvermögen. Das löste einen Konflikt mit den Weltpriestern aus, die den Berg zuvor beherrscht hatten. Der Streit konnte erst durch päpstliche Intervention geschlichtet werden. Das Werk gibt einen Einblick in das Fühlen und Denken der Eliten jener Zeit und ihre Einstellung zu den Fragen von Diesseits und Jenseits. Die im Original verloren gegangene Chronik, noch von einem Zeitgenossen auf Lateinisch geschrieben, wurde am Ende des Mittelalters kopiert und teilweise in das damals gebräuchliche "Theotonicum" (Schriftdeutsch) übersetzt. Neben dieser schwer lesbaren Handschrift gibt es nur noch einen Druck auf Latein aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Dieses Buch enthält neben dem lateinischen Text die erste vollständige deutsche Übersetzung sowie übersetzte Urkunden von Päpsten, Kaisern und Bischöfen, die die Schilderungen der Chronik begleiten, ergänzen und bestätigen.