Dass in Regensburg ein Kriegsgefangenenlager während des Ersten Weltkriegs bestand, bildet ein nur wenig beachtetes Kapitel der Regensburger Stadtgeschichte. Es zählte zu den kleineren Lagern im Deutschen Reich. Dort entfaltete sich zugleich ein reges kulturelles Leben: Die Kriegsgefangenen gaben eine Zeitung heraus, Le Pour et le Contre, sie spielten Theater, sie schrieben und dichteten, sie musizierten und sangen, sie trieben Sport. Das kulturelle und das soziale Leben wurden im Rahmen des Forschungsprojektes „Mitten im Krieg – mitten in Regensburg“ zwischen der Universität Regensburg, Romanistik, und der Staatlichen Bibliothek Regensburg, großzügig unterstützt vom Kulturreferat der Stadt Regensburg, erforscht. Bereits 2016 wurden drei kürzere Publikationen zu dem Thema in der Schriftenreihe Kleine Schriften der Staatlichen Bibliothek Regensburg veröffentlicht, die inzwischen vollständig vergriffen sind. Die Inhalte sind von hohem Interesse, weshalb sie hier erneut vorgelegt werden – darunter etwa eine Stadtgeschichte aus der Feder eines Fremden, von einem Gefangenen, der Regensburg und seine Umgebung gar nicht frei erkunden konnte und sie doch kundig präsentiert.