Daß man, um wirklich zu sehen, blind sein müsse, zeigt sich an Homer wie auch noch an Ecos »Der Name der Rose«. Und daß ein dauerhaftes Leben im Text den Tod voraussetzt, ist ein Vermächtnis der Laokoon-Diskussion im 18. Jahrhundert. »Dialektik der Blindheit« und »Poetik des Todes« verbinden sich daher zu Mythen des »Phonozentrismus«. Als die Stimme des Blinden und als ewiges, inneres Licht stellen sie sich dem Verstummen des Todes entgegen. Die komparatistisch ausgerichtete Studie zeigt das an Beispielen u.a. aus der Antike sowie der Ästhetik des 18. Jahrhunderts, an Diderot und Kant, Goethe, Kierkegaard, Eliot, Eco, an Dürrenmatt und Ingeborg Bachmann.