Durch die literarische Entdifferenzierung von Fakten und Fiktionen, Ereignis und Struktur, kommt es zu einer Aktualisierung der Vergangenheit. Die Annäherung verschiedener Lebenswelten und Kulturen, die im Rahmen der europäischen Gemeinschaft koexistieren, ermöglicht den Übergang von nationaler zu transnationaler Erinnerungskultur. Im Vordergrund der Studie steht das Interesse, wie sich eine neue, transnational geprägte Gedächtniskultur nach 1990 anbahnt. Auf der Basis der Synchronizität und Interdisziplinarität soll die Studie einen wesentlichen Beitrag zum Verständnis der Literatur in ihrer gemeinschaftsstiftenden Funktion als Hüterin der transnationalen europäischen Erinnerungen und als Kulturvermittlerin zwischen Ost und West leisten.