Lange Zeit stand in der althistorischen Forschung der Name Midas synonym für das phrygische Königreich, das häufig auf diesen einen Herrscher reduziert wurde. Neue archäologische Forschungen der letzten Jahrzehnte auf phrygischem Gebiet zwingen jedoch zum Umdenken, und ermöglichen, in Verbindung mit klassischen und altorientalischen Quellen, ein differenzierteres Bild der historischen Entwicklung Kleinasiens, und insbesondere Phrygiens, seit dem Niedergang des Hethiterreiches im 12. Jahrhundert v. Chr. bis zur persischen Eroberung Mitte des 6. Jahrhundert v. Chr. zu zeichnen. Im Mittelpunkt der vorliegenden Arbeit stehen dabei Untersuchungen zur möglichen Einwanderung der Phryger aus Europa, der Reichsbildung in Phrygien sowie der Anzahl und Herrschaftsfolge der phrygischen Könige und ihrer Interaktion mit den späthethitischen Kleinfürstentümern und den benachbarten Reichen der Assyrer, der Lyder und den Griechen.