In der gegenwärtigen Revision der subjektzentrierten, paradigmatisch „reinen Vernunft“ (Kant) weiten Philosoph:innen afrikanischer Herkunft in kritischer Auseinandersetzung mit vorkolonialem und europäischem Erbe den Blick für Identitäten „à l’interface“, für „vernetzte Erfahrungswelten“ im „Im-Offenen-Wohnens“ (Achille Mbembe). Bereits Wilhelm von Humboldt imaginierte noch und eben auch im Geist der Aufklärung ein „Du“, das „in einer Sphäre durch Einwirkung gemeinsamen Handelns“ nicht länger ein „Er“ ist. Adelheid Gargs Buch ist ein Plädoyer für den homo ludens, der es mit Ratio und Empathie vermöchte, seine einzigartige Individualität aus der Selbstzentrierung zu lösen.
Adelheid Garg, Dr. phil. LMU München, ist Politikwissenschaftlerin, Philosophin und Kulturpsychologin; sie hat in Forschung und Lehre wissenschaftlich in und über Afrika und als Delegierte des Roten Kreuzes in Afrika gearbeitet; sie war Gründerin und Leiterin von ARIDELA. Institut für Interkulturelle Zusammenarbeit.