Die Beiträge dieses Buches führen in die Geschichte Oggersheims vom Ende des 18. bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts. Die Kurpfalz und das französische Departement Donnersberg existieren nicht mehr, die Pfalz wird vom bayerischen König regiert. Noch hat Oggersheim mit dem Sitz des Rentamtes, eines Notars und des Friedensrichters die Funktion eines Mittelzentrums für die umliegenden Gemeinden. Frühe Industrialisierung setzt ein, demokratische Bewegungen fordern Freiheit und Volkssouveränität. Auswanderer verlassen die Pfalz aus wirtschaftlichen und politischen Gründen. Bald etablieren sich in Oggersheim Mitte bis Ende des 19. Jahrhunderts große Betriebe der Tabak-, Textil-, und Metallindustrie, wo zahlreiche Menschen in Fabriken Arbeit finden.
Die kleine Landstadt Oggersheim mit bäuerlichen Strukturen und Handwerkern wird bald auch Arbeiterstadt. Verschiedene Interessensgruppen, Vereine und Parteien bilden sich aus und finden nach dem Sturz der Monarchie eine Vielfalt in der Zeit der Weimarer Republik. Der Landhandel versorgt im Zusammenspiel mit Bauern, Mühlen und Malzfabriken die Bevölkerung als kleine Selbstversorger und Kleingärtner und speziell die Landwirte mit Landesprodukten. Zwei Geschäfte müssen in der NS-Zeit aufgeben, die Inhaber und Familien sind, um zu überleben, gezwungen auszuwandern.
Ein kommentiertes Verzeichnis der Bürgermeister, Räte und Parteien im Gemeinderat von Oggersheim von 1895 bis zur Eingemeindung 1938 nach Ludwigshafen am Rhein mit den dazugehörenden Gemeindeverfassungen schließt das Buch ab.