Als serielle Figur der Fortsetzung und Variation prägt die Dynamik der Überbietung seit jeher die Produkte und Praktiken der Medienkultur. In den Diskursen der Spätmoderne hat Überbietung – als Logik einer vermeintlich bloß quantitativen Steigerung ohne qualitativen Mehrwert – primär einen negativen Status. Damit steht ihre Wahrnehmung im deutlichen Kontrast zu jener der Serie, die in den letzten zwei Jahrzehnten eine enorme Aufwertung erfahren hat. Ihre Nobilitierung ist vor allem das Verdienst amerikanischer Fernsehserien, die wiederum auch die Formen und Verfahren der Überbietung in einem neuen Licht erscheinen lassen. Anhand zahlreicher historischer wie aktueller Beispiele stellt Andreas Sudmanns Untersuchung dar, wie Fernsehserien Überbietungsprozesse nicht nur veranschaulichen, sondern sie auch für ihre ästhetischen Zwecke reflexiv und produktiv nutzen