Nicht nur die geographische Lage, die Technik und der Wettstreit der Nationen verhalfen Europa zu seiner Vormachtstellung in der Neuzeit: Es war auch das Wachstum der ökonomischen Kenntnisse, die sich seit dem späten Mittelalter als implizites praktisches Wissen, allmählich aber auch als theoretisches und explizites, verbreiteten. Dieses Wissen half, Institutionen zu bilden und die Wahrnehmung des Wirtschaftsgeschehens zu prägen. Die behandelten Beispiele betreffen die Wucherdebatte, ökonomische Kontroversen der Reformationszeit, Geldlehre und Bankenentwicklung im 19. Jahrhundert, den Ordoliberalismus und schließlich den Prozess der europäischen Einigung. Spezielle Kenntnisse der ökonomischen Theorie werden nicht vorausgesetzt.