Bei der Ausschreibung und Auftragsvergabe stellt sich bereits die Frage nach kalkulierbaren und unkalkulierbaren Risiken sowie deren Übertragung auf andere Projektbeteiligte. Eine wesentliche Rolle spielt dabei die Planungs- und Ausschreibungsreife. Gibt es Grenzen für ungerechtfertigte Mehrkostenforderungen? Welche Wirkung haben Produktivitätsverluste und ab wann sind Leistungsabweichungen/Störungen erkennbar? Wie sieht ein Einzelnachweis in Deutschland aus und ist dieser in Österreich überhaupt erforderlich? Welche Mehrkosten werden erst nach Leistungserbringung erkennbar? Bleiben am Ende immer 50 % der Forderung übrig?Diese und andere Fragestellungen hat das Institut für Baubetrieb und Bauwirtschaft der TU Graz zum Anlass genommen, um im Rahmen des 21. Grazer Baubetriebs- und Bauwirtschaftssymposiums die zum Teil kontroversen Ansätze und Meinungen zum Thema „Berechtigte und unberechtigte Mehrkostenforderungen – Wo liegen die Grenzen?“ zur Diskussion zu stellen. Die Ansichten und Ergebnisse der Referentinnen und Referenten werden im vorliegenden Ta-gungsband ausgeführt. Neben den baubetrieblichen und bauwirtschaftlichen Aspekten werden auch bauvertragsrechtliche Themen aufgegriffen. Ergänzt werden diese Ausführungen durch aktuelle Beiträge aus der baubetrieblichen, bauwirtschaftlichen und baurechtlichen Forschung.