Die Fähigkeit, qualitativ hochwertigen Unterricht planen und durchführen zu können, stellt eine zentrale berufliche Anforderung an Lehrkräfte dar. Die Zusammenhänge zwischen der Fähigkeit der Unterrichtsplanung und Aspekten der professionellen Handlungskompetenz sind allerdings nur teilweise geklärt, ebenso inwieweit praktische Ausbildungsphasen die Entwicklung der Planungsfähigkeit fördern.
Ausgehend von dieser Fragestellung wurde im Projekt Profile-P+ ein schriftlicher Performanztest zur Erfassung der Planungsfähigkeit im Fach Physik entwickelt und bei N = 68 Masterstudierenden vor und nach dem Praxissemester eingesetzt. Zusätzlich wurden neben anderen Validierungsstudien auch Interviews mit N = 3 Fachleitungen geführt, um die Aussagekraft des entwickelten Instruments zu untersuchen.
Die Ergebnisse zeigen eine Entwicklung der Planungsfähigkeit mit kleiner Effektstärke über das Praxissemester hinweg. Zudem zeigen sich schwache Zusammenhänge zwischen der Planungsfähigkeit und dem fachdidaktischen sowie dem pädagogischen Wissen zu Beginn und zum Ende des Praxissemesters, jedoch nicht zum Fachwissen. Weiterhin wurde untersucht, ob die Entwicklung des Professionswissens mit der Entwicklung der Planungsfähigkeit zusammenhängt, jedoch lassen sich hierfür keine statistisch abgesicherten Ergebnisse feststellen. Die Ergebnisse legen nahe, dass neben dem Durchlaufen der praktischen Phase vor allem auch eine bewusste Vernetzung von theoretischem Wissen und dem Handeln erforderlich ist.