Die Beiträge des vorliegenden Bandes erkunden das Phänomen der Muße in seiner Räumlichkeit und in seinem Verhältnis zur Zeit. Im mußetypischen Verweilen tritt das Nacheinander der Zeit zurück, während der Raum mit seinen Ordnungen des Nebeneinander bestimmend wird. Diese spezifische Raumzeitlichkeit wird in vier Abschnitten ausgelotet: Der erste ist Konzepten und Theorien der Muße gewidmet, der zweite der ästhetischen Erfahrung von Räumen der Natur und Kunst, der dritte gebauten Räumen der Muße, der vierte der Mußeerfahrung, wie sie sich in Kommunikations- und Schreibprozessen darstellt. Die Bandbreite der Untersuchungen reicht von der philosophischen, begriffsanalytischen Reflexion über die phänomenologische Analyse sowie von der literaturwissenschaftlichen Falluntersuchung hin zur kunsthistorischen Betrachtung, mit Schwerpunkten in der Renaissance, im 18. und 19. Jahrhundert, in der Moderne und in der Gegenwart.