»Ein froher Ausprobierer von Neuem, keiner Manier oder gar Doktrin je allzu sehr verhaftet. Landschaften mochte er markant nach- oder umformen, Menschen begegnete er mit Respekt und Zartheit, als Porträtist wie als Gastgeber und Freund«, so beschreibt der Schriftsteller Sten Nadolny den engen Freund seines Großvaters. Mit seinen expressiven, leuchtend farbigen Stadtmotiven, Landschaften, Figurenbildern und Stillleben war Adolf Erbslöh (1881–1947) mitbestimmend bei der Entwicklung des Expressionismus; in den 1920er-Jahren wandte er sich der Neuen Sachlichkeit zu. Eindrucksvoll spiegeln Erbslöhs Gemälde die furiose Kunstentwicklung in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.