Im Zentrum des vorliegenden Sammelbandes steht die Frage nach der Aktualität des Zusammenhangs von Subversion und Pop. Einerseits scheint der Subversionsbegriff im Kapitalismus der Gegenwart, in dem Nische, Differenz und Abweichung zentrale Normen darstellen, als eine kritische Kategorie in Bezug auf Pop obsolet geworden zu sein. Andererseits legt gerade die vermeintlich vollständige Integration kalkulierter Einzelirritationen in wie durch Pop eine Restauration der antitotalitären Tendenzen des Subversionskonzepts nahe. Dass eine Kritik am normativ Falschen (des Pop wie der Politik) normativ werden muss, um fordern zu können, (dass) was anders werden soll, erscheint darum als Chance und Problem zugleich.
In dem Versuch einer Vermittlung zwischen subvertierter Norm und zu Norm geronnener Subversion strebt der Band eine Verschränkung unterschiedlicher Perspektiven auf Popkulturen, ihre Geschichte, Krisen, Konjunkturen und nicht zuletzt: auf ihr subvertierendes Potential an. Damit soll sowohl die scheinbare Selbstverständlichkeit reflektiert werden, mit der Subjekte ihr Tun als Subversion zu legitimieren versuchen, als auch mögliche Gegenstände, Formen und Subjekte der Subversion allererst aufgespürt werden.
Mit Beiträgen von Roger Behrens, Sofia Bempeza, Hans-Christian Dany, Diedrich Diederichsen, Moritz Ege, Thomas Ernst, Christian Höller, Marcus Maida, Drehli Robnik, Georg Spitaler, Nina Stuhldreher und Yuanchen Zhang.