Zehn Jahre hat der Kampf gedauert, bis der Bundestag im Dezember 2016 Taubblindheit als eigene Behinderung gesetzlich anerkannt hat. Damit gibt es jetzt endlich in Deutschland taubblinde Bürger, rund 6000 sind bekannt.

Ruth Zacharias gehört zu denen, die bei diesem Kampf mitgestritten haben. Ihr gesamtes Berufsleben als Pastorin hat sie den Anliegen taubblinder Menschen gewidmet.
1940 geboren, mit zehn Jahren erblindet, nach einer Ausbildung für kirchliche Gemeindearbeit zehn Jahre als Schriftsetzerin und Korrektorin für Punktschrift beim Christlichen Blindendienst in Wernigerode tätig. Danach Studium der Theologie in Berlin. Mit der Ordination beauftragt, DDR-weit evangelische Taubblindenarbeit aufzubauen.
Entstanden ist ein Lebenswerk mit mehreren Arbeitsbereichen für taubblinde Menschen mit Sitz in Radeberg.
Zahlreiche Ehrungen wurden Ruth Zacharias zuteil; die letzte zum 75. Geburtstag durch Deafblind International.
Tätig ist Ruth Zacharias derzeit in der von ihr errichteten Stiftung und im Botanischen Blindengarten.