Das Johannesevangelium ist Weltliteratur. Dieses Urteil trifft nicht nur auf seinen Inhalt zu, sondern auch auf seine literarische Form. Beides ist untrennbar miteinander verbunden. Die hohen Aussagen des Johannesevangeliums über
Jesus von Nazaret und seine Einheit mit dem Vater funktionieren nur innerhalb seiner literarischen Gestalt, und ohne sie kann man den Inhalt nicht haben. Wer es wagt, sich dem Evangelium unvoreingenommen, also in gewisser
Weise naiv oder offen auszusetzen, der kann dies erleben. Wie und mit welchem Gewinn, zeigt Ludger Schenke, indem er seine Leser mitnimmt auf eine kundige Führung durch das vierte Evangelium. Dabei eröffnen sich überraschende
Einblicke, die Altvertrautes in einem neuen, überwältigen Licht erscheinen lassen.