Nadine Olonetzky wurde hineingeboren in eine gutbürgerliche Familie mit Kunstsinn, in die vom Krieg verschonte Schweiz. Noch heute trägt sie den Schmuck ihrer Vorfahren mütterlicherseits, liegt auf dem von ihnen geerbten Sofa und weiß so, woher sie kommt. Doch was blieb von der Familie ihres Vaters? Wo ist jenes Sofa heute, wo der Schmuck? 

Nur ein einziges Mal erzählt ihr der Vater von dem, was ihm und seiner Familie während der Shoah widerfahren war – auf einer Parkbank in Zürich, da ist sie 15. Nur eine kleine Fotografie konnte er aus Stuttgart retten. Doch davon, dass er mehr als zwanzig Jahre lang um Entschädigung kämpfte, sagt er nichts. Als sie auf einen Berg von Akten stößt, entsteht ein neues Bild, lernt sie ihren Vater neu kennen. Und Nadine Olonetzky beginnt zu schreiben.