Der Band macht den kunstkritischen Essay ‚Shape as Form. Frank Stellas Irregular Polygons’ des jungen Michael Fried von 1966 erstmals in voller Länge übersetzt zugänglich. In Auseinandersetzung mit der amerikanischen Malerei der 60er Jahre entwickelt Fried darin nicht nur einen Formbegriff, der quer steht zu allem, was in der Kunstgeschichte üblicherweise unter „Formalismus“ verstanden wird, sondern auch eine theoretisch hochambitionierte, im unmittelbaren zeitgenössischen Kontext der Entstehung des Texts völlig ungewöhnliche Form und Verfahrensweise von Kritik. Daran schließen Beiträge an, die Frieds frühes Formdenken im Kontext seines Gesamtwerks verorten, mit verschiedenen in der Kunsttheorie seit 1800 entwickelten Form- und Kritikbegriffen in vergleichende Beziehung setzen und/oder zum Ausgang nehmen, Form anhand einzelner Werke der bildenden Kunst und Literatur von 1800 bis zur Gegenwart neu zu denken.