„Immer mehr zu besitzen und anzuhäufen, wird als ‚Glück‘ angepriesen. Doch man läuft wie ein Esel einer Karotte hinterher, ohne sie je zu erreichen. Viele hungern nach einer neuen Freiheit und wollen aus dem Hamsterrad des ‚Immer höher‘ und ‚Immer schneller‘ aussteigen. Erfolg, Leistung, Karriere, Besitz fühlen sich irgendwann hohl und schal an. Denn selbst wenn wir alles haben, werden wir den leisen Verdacht nicht los, dass uns das Wichtigste noch fehlt …

Das Gefühl der Einsamkeit und Verlassenheit hat viele ergriffen. Die Grenzen des Wachstums und der Machbarkeit werden spürbarer, aber auch die eigene Zerbrechlichkeit. Welche Möglichkeiten bleiben uns, wenn wir uns wie auf einem untergehenden Dampfer vorkommen?

Als Christ versuche ich auf die Kraft der Liebe zu vertrauen, die sogar Menschen und Situationen verwandeln kann, die ich fast schon aufgegeben hatte.

Was bestärkt mich auf diesem Weg, sodass meine Hoffnung nicht versiegt? Die Spuren zu meinen spirituellen Quellen führen nach Nazaret. Und so möchte ich meine Leserinnen und Leser, zu einer kleinen Reise in die Zeit Jesu einladen – an den Ort, in dem er aufwuchs und der ihn prägte. Auch Charles de Foucauld ist diesen Spuren gefolgt – sein Leben, das ich in meinem Buch beleuchte, ist ein gutes Beispiel dafür, wie wir ein ganz anderer Mensch werden und unser persönliches Glück finden können, wenn wir loslassen, was uns zurückhält.

Glück ist nichts, was wir uns durch immer mehr Leistung erarbeiten müssen, sondern vielmehr etwas, das uns das Leben einfach schenken möchte – wenn es uns denn gelingt, die Hände frei zu haben.“

Andreas Knapp