Das Buchvorhaben bringt zwei Themen zusammen, die unterschiedlich lange Traditionen innerhalb der Soziologie besitzen, aber beide von ungebrochener Aktualität sind: das Thema „Individuum und Organisation“ sowie das Thema „Emotionen am Arbeitsplatz“. In Zeiten, in denen Diskurse um Gefühlsarbeit und emotionales Selbstmanagement, aber auch der Selbstermächtigung und Anerkennung im Beruf an Gewicht gewinnen, gilt es, das Spannungsverhältnis zwischen Individuum und Kollektiv in seinen emotionalen Weiterungen neu zu beleuchten. Von einem organisationssoziologischen Ausgangspunkt her untersucht Charlotte Renda, wie an den schicksalhaften Überschneidungspunkten von dienstlichem Handeln und persönlicher Betroffenheit (sei es des Handelnden selbst, sei es dessen, der sich durch ihn behandelt sieht) eine organisationseigene emotionale Dynamik entsteht, ohne die Organisationsrationalitäten nicht zu denken sind. Das Buch versammelt unter dieser Fragestellung Studien zur Dynamik von Mitarbeiterauswahl und -evaluation, zu emotionalen Sozialtechniken im Kündigungsprozess und der Professionalisierung und Vermarktlichung dieser Techniken durch Auslagerung von Kündigungen an die sogenannte Outplacement-Beratungsindustrie, sowie zu Statuskarrieren und Identitätskonstruktion innerhalb der Organisation.