Die Patenschaft Adolf Stoeckers für die Entstehung der Vereine Deutscher Studenten ist bekannt. Bereits zeitgenössische Publizisten hoben ebenso wie die Vereine selbst das Aufgreifen von Stoeckers Idee von der Einheit von Christentum, Monarchie und Deutschtum ebenso hervor wie den von Stoecker beeinflussten studentischen Antisemitismus. Insbesondere im Hinblick auf die antisemitische Agitation entstand ein unheilvolles Bündnis zwischen Hofprediger und Studenten. Stoeckers Verhältnis zu den Vereinen Deutscher Studenten wurde zudem schon in den ersten Stoecker-Biographien des VDSters Max Braun sowie von Adolf v. Oertzen kurz thematisiert. Gleichwohl wurde dieses Zusammenwirken in der Forschung nie näher beleuchtet. Dies ist schon durch die personelle Verstärkung, welche die christlich-soziale Bewegung Stoeckers durch die Mitglieder der Vereine Deutscher Studenten insbesondere in der Führungsebene erfuhr, zu bedauern. Auch im Hinblick auf die Wirkungsgeschichte der Vereine erscheint es wichtig, diesen Punkt näher zu beleuchten. Die Schrift, welche sich dezidiert nicht als Festschrift versteht, führt zunächst in die Geschichte des Kyffhäuser-Verbandes ein, um dann die Entwicklung des von Verehrung und Ablehnung, von Gemeinsamkeiten und Abgrenzung geprägten, mal engen, mal ruhenden Verhältnisses zwischen Stoecker und den Vereinen Deutscher Studenten darzustellen. Die wesentlichen Texte insbesondere aus dem Schrifttum der Vereine finden sich ebenso im Anhang wie Biographien der wesentlichen Parteigänger und Gegner Stoeckers aus den Reihen der Vereine. Eine Bibliographie schließt die Betrachtung.