NACHDENKEN ÜBER DEN KRIEG – WIE WIR DEM FRIEDEN NÄHERKOMMEN



Mit den militärischen Eskalationen der Gegenwart hat die Mehrfachkrise unserer Gesellschaft einen neuen Stand erreicht. Das verlangt auch eine neue Auseinandersetzung mit dem, was Krieg heute eigentlich ausmacht. In zehn miteinander verknüpften Kurzessays unternimmt Gunnar Hindrichs eine philosophische Reflexion auf die Eigenbestimmtheit des Krieges: unter den besonderen Bedingungen unserer Zeit.



Eine Philosophie «des» Krieges gibt es nicht. Aber es lassen sich Grundlagenbestimmungen anstellen, die unsere kriegerische Gegenwart unter kategorialen Gesichtspunkten betrachten – Weltgeschichte, Recht, Macht, Selbsterhaltung, Helden, Institutionen u. a. –, und so «ihre Zeit in Gedanken erfassen» (Hegel). Hierbei darf sich die philosophische Reflexion nicht auch noch selber einberufen lassen. Vielmehr muss sie sich abseits des Krieges vollziehen: Weder macht sich die Philosophie zur Kriegspartei, noch bleibt sie neutral. Denn hinter allen ihren Überlegungen steht unausgesprochen das Nein zum Krieg. Auf diesem Weg geht es ihr darum, dem Ziel alles Nachdenkens über den Krieg – dem Frieden– näherzukommen.



"Der Krieg ist in Wahrheit eine Krankheit, wo die Säfte, die zur Gesundheit und Erhaltung dienen, nur verwendet werden, um ein Fremdes, der Natur Ungemäßes, zu nähren." Johann Wolfgang von Goethe