Infolge der PISA-Ergebnisse gibt es die Forderung nach einer durchgängigen Sprachbildung in allen Fächern. Für Chemielehrkräfte entsteht somit die Aufgabe, allgemein- und fachsprachliche Defizite der Schülerinnen und Schüler zu diagnostizieren und eine daran angepasste, fachbezogene Sprachförderung in den Unterricht zu integrieren. Für die Entwicklung eines Professionswissens in (Fach-)Sprachförderung bilden eigene (fach-)sprachliche Fähigkeiten die Grundlage. Es stellt sich somit die Frage, wie gut die (fach-)sprachlichen Fähigkeiten von angehenden Lehrkräften des Faches Chemie ausgeprägt sind und ob bzw. in welchen Bereichen Defizite feststellbar sind.

Im Rahmen einer empirischen Studie werden daher drei Instrumente entwickelt und evaluiert, mit denen der allgemeine und der Fachsprachstand von Lehramtsstudierenden im Kontext des Faches Chemie erhoben werden kann. Dabei werden die drei Bereiche Textproduktion, Textrezeption und allgemeine fachbezogene Sprachkompetenz berücksichtigt. Die Ergebnisse der Erhebung zeigen, dass Lehramtsstudierende des Faches Chemie in einigen der untersuchten Bereiche deutliche Defizite aufweisen und eine Förderung ihrer (fach-)sprachlichen Fähigkeiten notwendig ist, um eine adäquate Grundlage zur Entwicklung eines fachdidaktischen Wissens zur Fachsprache und ihrer Förderung zu schaffen.