Die Transformation des deutschen Energiesystems im Zuge der Energiewende hin zum politisch vorgegebenen Ziel-Energiesystem verläuft aktuell hochdynamisch. Insbesondere die Kopplung der beiden Sektoren „Mobilität“ und „Wärme“ mit dem Stromsektor in Bezug auf Ladeinfrastruktur für Elektromobilität und elektrische Wärmepumpen sowie der weitere Zubau von Photovoltaikanlagen werden in erster Linie in der Niederspannungsebene ablaufen und damit signifikante Auswirkungen auf diese Netzebene haben. Daher wird im Rahmen dieser Dissertation zunächst die grundsätzliche Last- und Einspeiseentwicklung in städtischen Niederspannungsnetzen analysiert. Nach der Bestimmung der technischen, ökonomischen und gesetzlichen Rahmenbedingungen werden Szenarien zur Entwicklung der neuen Lasten und Einspeiser ausgewählt, regionalisiert und diese in repräsentative Niederspannungsnetze sachgerecht verteilt. Die in den jeweiligen Analysejahren 2030, 2040 und 2050 des Planungshorizonts identifizierten Grenzwertverletzungen auf Basis des technischen Regelwerks werden mit geeigneten konventionellen und innovativen Planungsmaßnahmen behoben. Die Ergebnisse dieser Planungsmaßnahmen werden im Anschluss mithilfe eines Bewertungsmodells analysiert. Aus diesem Bewertungsmodell und den strategischen Netzplanungen werden schließlich innovative Planungsgrundsätze sowohl für die Niederspannungsebene als auch spannungsebenenübergreifend entwickelt. Da diese Planungsgrundsätze auf der erarbeiteten Methode basieren, wird diese danach reflektiert und diskutiert. Am Ende werden die gewonnenen Erkenntnisse zusammengefasst präsentiert und es wird ein Ausblick für anschließende Forschungsarbeiten gegeben.