Employability steht für ein spannungsvolles Diskurs- und Handlungsfeld der Hochschulbildung. Begonnen als Marginalie der Bologna-Reform, wurde diese Anforderung zur bildungspolitischen Norm und verband sich inhaltlich aufs Engste mit dem grundlegenden Veränderungsprozess der Hochschullehre. In diesem neuen Leitziel manifestiert sich auch der Wandel zur Wissensgesellschaft und die fundamentale Bedeutung wissenschaftlicher Grundbildung in der modernen Arbeitswelt. Wenn Hochschulbildung zudem zum universellen Bildungsweg wird, haben sich Hochschulen auf ihre wachsenden Nutzergruppen, deren Vielfalt und differenzierte Berufswahlmotive auszurichten.

Während sich also Employability als wesentlicher Referenzpunkt der Hochschulbildung erweist, ist diese Anforderung -- von wenigen Ausnahmen abgesehen -- an Hochschulen kaum eingelöst, in Summe wenig beachtet und noch weniger beliebt. Die vorliegende Arbeit untersucht das Spannungsverhältnis zwischen Employability als bildungspolitische Setzung einerseits und Employability als hochschulische Umsetzung andererseits am Beispiel designwissenschaftlicher Studiengänge. Ergänzt um eine Analyse der Designwirtschaft, werden bedeutsame Änderungen der Berufspraxis aufgezeigt. Für eine Employability-Ausrichtung in der designwissenschaftlichen Domäne werden abschließend Handlungsfelder skizziert, die neben Studiengangsentwicklung und Hochschuldidaktik auch Hochschulmanagement und Wissenschaftsmarketing umfassen.