Vinzentinische Ehrenamtliche sind katholische Laien, die sich aus freien Stücken und ohne Entgelt für die am meisten Benachteiligten engagieren. Diese Studie zeigt den doppelten Charakter der vinzentinischen Freiwilligenarbeit auf. Es handelt sich um eine religiöse Bewegung, in der Freiwillige im Charisma der brüderlichen Liebe in einer gemeinnützigen nichtstaatlichen Einrichtung des dritten Sektors handeln, die der öffentlichen Politik untergeordnet ist und einen Auftrag von allgemeinem Interesse hat.

Es handelt sich um ein typisches Beispiel für eine moderne, werteorientierte, mitgliedschaftlich organisierte Freiwilligenarbeit, die in einer akuten Krise liegt. Dieses Buch erklärt, wie freiwilliges Handeln und Vereinsleben ein dynamisches Wertesystem, das individuelle Beiträge zur Gemeinwohlproduktion nutzt, bilden. Es bekräftigt, dass die Aussichten der organisierten religiösen Freiwilligenarbeit von der Anpassungsfähigkeit der Vereinsinfrastruktur abhängen, die für die individuelle Suche nach existenzieller Bedeutung empfänglich ist. Darin liegt ihr spezifischer Charakter als Akteur des gesellschaftlichen Wandels.