Digitalisierung und Produktivitätswachstum hängen eng zusammen. Studien legen nahe, dass Industrien mit niedrigerem Digitalisierungsgrad auch geringere Produktivitätswachstumsraten aufweisen. Im globalen Durchschnitt ist die Bauindustrie der am wenigsten digitalisierte Sektor. Im Bausektor werden im Vergleich zu allen anderen Wirtschaftssektoren weniger Investitionen in Digitalgüter wie Hard- und Software getätigt, weniger digitale Aktivitäten wie Onlineeinkauf und –verkauf oder Geschäftsressourcenplanung genutzt, und Arbeitsprozesse für Mitarbeiter kaum digitalisiert. Die vorliegende Dissertation untersucht das niedrige Digitalisierungs-niveau der Baubranche mit Fokus auf das Marketing. Nach einer Motivation des Themas stelle ich drei Artikel zu verschiedenen Marketingthemen vor: Marketingstrategie, Onlinebeschaffung, und Werbung auf sozialen Medien. Abschließend fasse ich wichtige betriebswirtschaftliche Handlungsempfehlungen zusammen. Jeder Artikel basiert auf einem eigenen Datensatz und eigener Methodologie. Ich analysiere qualitative Interviewdaten für eine Fallstudie, empirische Umfragedaten sowie Zahlen aus einem Feldexperiment auf einem sozialen Netzwerk. Die Ergebnisse meiner Artikel sind vielfältig und tragen zu aktuellen, akademischen Diskussionen im jeweiligen Forschungsfeld bei. Ich entwickle ein Modell von Archetypen für Baumaterialhersteller und deren Digitalisierungsambitionen. Darüber hinaus identifiziere ich Faktoren, die mit der Nutzung von Onlinebeschaffungssystemen zusammenhängen und ich zeige, dass Werbeinhalte und die Interessen von Nutzern verzahnte Effekte auf Werbereaktionen haben. Die nachfolgenden Artikel tragen mit neuen Ergebnissen zur Marketing- und Wirtschaftsinformatikliteratur bei und liefern wertvolle Erkenntnisse für Entscheidungsträger in Industrie und Praxis, sowohl in der Baubranche als auch darüber hinaus.