Was tun, wenn Waffenproduzenten Kunstausstellungen sponsern, Militärpotentaten im Glanz neofeudaler Sammlungen ihr ­Prestige adeln, Unmengen in Zollfreilagern geparkte Kunstwerke ein ebenso geheimes wie hochdotiertes Museum bilden? Die Grenzen sind unscharf geworden: Künstler, Kuratoren und Sammler, globaler Kapitalmarkt und weltweiter Bürgerkrieg durchdringen sich, und auch die großen staatlichen Institutionen mischen mit. Hito Steyerl reflektiert diese Verhältnisse seit vielen Jahren nicht nur mit ihren ­Filmen und Video­installationen, sondern auch in ihren Vortragsperformances und zahlreichen Essays.



 



Ausgehend von dem Ausdruck »Duty Free«, der zunächst die Praxis der zollfreien Lagerung meint, eröffnet sie auch die Frage, was eine Kunst frei von jeder Pflicht (zu performen, zu lehren, einen Wert zu verkörpern) bedeuten könnte. Der Band stellt ihre aktuellsten Texte erstmals in deutscher Sprache zusammen.