Zwang und Utopie markieren grundlegende Potenziale des Unbewussten: einerseits die fatale Wiederkehr des Verdrängten, andererseits die Impulse zur Realisierung noch nicht bewusster emanzipatorischer Möglichkeiten. Alfred Lorenzer hat dieses Spannungsverhältnis in seinen Schriften zur Metatheorie der Psychoanalyse und zur Sozialisationstheorie innovativ ausgelotet und damit die interdisziplinäre Entfaltung psychoanalytischen Denkens und Forschens wesentlich angeregt. Die in diesem Buch versammelten Aufsätze entwickeln diese Perspektiven weiter, indem sie sie auf klinischen, psychosozialen und kulturellen Feldern erproben.