Der Band widmet sich der dichterischen Weiterverarbeitung von Fachvokabular und wissenschaftlichen Modellen. Hierzu vergleicht der Autor drei Dichter des Spätmittelalters, die zunehmend ihre Texte mit Fachwissen anreichern und als Blümer oder Meister nicht hinreichend erfasst sind. Um die Ergebnisse der interdisziplinären Analysen nicht einem neuen Fachbegriff unterordnen zu müssen, wendet er Ansätze aus der Motiv- und Überlieferungsanalyse mit Wissenschaftsgeschichte und Rhetorik überschneidend an, ohne die Ergebnisse anschließend künstlich zu synthetisieren. Das Buch soll somit helfen, die Autoren vor dem Hintergrund ihrer fachwissenschaftlichen Vorbildung zu betrachten und auf Probleme der Gattungstheorie hinzuweisen, die diese Grauzone bislang nicht begrifflich fassen kann.