An Fallbeispielen aus dem Münsterland werden Aspekte der Geschichte des ländlichen Raums in der Vormoderne vertieft untersucht. Es geht dabei nicht ausschließlich um die jeweiligen als Beispiel gewählten Ortschaften, sondern um die Übertragbarkeit oder Vergleichbarkeit der Ergebnisse auf andere Orte. Viele der ausgewählten Aufsätze behandeln Fragen, die sonst in der Landesgeschichte wenig untersucht sind. Die Konzentration auf einen begrenzten Raum bedeutet dabei nicht, dass übergeordnete Fragestellungen nicht gesehen werden. Der Bogen spannt sich von der Agrargeschichte zur Siedlungsgenese und Entwicklung von Dörfern, jüdischem Leben in der Kleinstadt, der Infragestellung des Begriffs Ackerbürgerstadt und beim Thema Adel von Fragen der Grundherrschaft sowie auch der bisher kaum untersuchten Eigenlandwirtschaft in der Praxis hin zu Adelskultur und dem Selbstverständnis adeliger Frauen im Barock. Bei der Kirchengeschichte liegt der Schwerpunkt bei der tridentinischen Praxis auf dem Lande. Im letzten Abschnitt werden die Lebensbedingungen von Knechten und Mägde, Diversität praktizierende dörfliche Kaufhändler und ein der kleinstädtischen Oberschicht zuzurechnender Kaufmann mit überörtlichem Handel u.a. mit Tabak untersucht.