Die Mitte der Gesellschaft ist ein exklusiver Ort: Sie ist das »Wir« in »Wir sind das Volk« und das »Du« in »Du bist Deutschland«. Während sie den Normalsterblichen Heimat bietet, bleibt sie für Menschen mit Armutszeugnis und Zuwanderungs-
geschichte unzugänglich. Häufig über Generationen hinweg. Wer das Glück hat, zur Mitte zu zählen, darf nicht nur über sich selbst, sondern auch über die Ränder bestimmen: links und rechts, oben und unten, aber auch drinnen und draußen.
Der Journalist und Theologe Stephan Anpalagan schaut genauer hin und erklärt, was »die Mitte« auszeichnet und warum sie so sehnsuchtsvoll umkämpft ist. Er zeigt, wie die Mitte nicht nur zum Dreh- und Angelpunkt in einer polarisierten Gesellschaft wird, sondern auch zum Austragungsort einer aus dem Gleichgewicht geratenen Welt. Eine scharfe und schonungslose Analyse.