Die neuere Institutionenökonomik schaut inzwischen auf eine rund 40-jährige Entwicklung zurück und hat sich im Kanon der modernen Ökonomik dauerhaft etabliert. Für Dogmenhistoriker ist dies ein hinreichender Grund sich mit dieser Entwicklung etwas ausführlicher zu beschäftigen, zumal sich die institutionenökonomischen Fragestellungen deutlich gewandelt haben. Dominierten ursprünglich Fragen danach, unter welchen Bedingungen Hierarchien oder Märkte die jeweils vorteilhaftere Organisationsform darstellen oder wie asymmetrische Informationsverteilungen an Märkten wirken, so hat sich der Fokus im Laufe der Zeit von mikroökonomischen zu eher makroökonomischen Fragestellungen verschoben. Vor allem die Arbeiten von Douglass North und die neueren Beiträge von Daron Acemoglu und James Robinson untersuchen die Bedeutung der Institutionen für die langfristige ökonomische Entwicklung von Gesellschaften bzw. Nationen. Mit dieser Hinwendung zu Fragestellungen der langfristigen ökonomischen Entwicklung öffnet sich die Ökonomik sowohl dem wirtschaftsgeschichtlichen als auch dem politologischen Diskurs.